Mauern überwinden


Worum es bei dem Projekt geht



"Mauern übewinden" wurde von Uwe Neubauer und Sascha Lappe gegründet.
Uwe Neubauer ist "die Stimme der Gefangenen" und engagiert sich seit Jahren für die Rechte von Häftlingen im Strafvollzug sowie in der Forensik. Sascha Lappe ist studierter Kommunikationsdesigner. Im Rahmen seiner Abschlußarbeit entstand das Projekt.



Die Problematik

Rund 78% aller Gefangenen begehen nach Ihrer Entlassung innerhalb von 6 Jahren erneut eine Straftat. 46% landen wieder im Knast (Quelle: Bundesministerium der Justiz, Untersuchungszeitraum 2004 bis 2010)


Gefangene werden in der Regel nach Ihrer Haftzeit "auf die Straße gesetzt" und sich selbst überlassen. Sie werden nicht auf das „Leben nach dem Knast“ vorbereitet, wo sich während der Zeit der Inhaftierung eine Menge verändert hat. Gerade für Langzeitgefangene ist das ein Problem. Berechtigterweise haben sie die Befürchtung, nicht von der Bevölkerung akzeptiert zu werden und alleine auf sich gestellt zu sein. Gerade dann, wenn es keine Angehörigen mehr gibt oder wenn die Familie nichts mehr mit ihnen zu tun haben möchte. Mangelndes Selbstbewusstsein und Ausweglosigkeit sind oft der Fall, was teilweise zum Suizid führt. Die Gefahr ist groß, das Gefangene in ihr altes Umfeld kommen und wieder auf die schiefe Bahn geraten.



Ziel des Projektes

Das Ziel von „Mauern überwinden“ ist, Gefangene, die ihre Strafe verbüßt haben und wieder in Freiheit sind, in die Gesellschaft zu integrieren. Das gilt aber nur für diejenigen, die gewillt sind, einen Neuanfang zu machen.
Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber Häftlingen.
Es gibt zum einen die Sichtweise der Bevölkerung, das Gefangene "der letzte Dreck" sind, mit denen man nichts zu tun haben möchte und die man, wenn möglich, am besten für immer wegsperren sollte. Nur wenige möchten sich mit dem Thema Knast auseinander setzen. Zum anderen gibt es die Gefangenen, die sich teilweise ähnlich sehen und denken, das die meisten Menschen wenig Interesse haben, sich mit ihnen zu beschäftigen bzw. in Kontakt zu treten. Berührungsängste, die Angst vor dem Unbekannten und auch die Rolle der Medien, die Häftlinge oft eher negativ darstellen, spielen dabei sicherlich eine Rolle.

Die Idee hinter „Mauern überwinden“ beruht auf einem 3-Säulen-Prinzip:
Kontakte

Neue, soziale Kontakte sind wichtig, damit ehemalige Gefangene nicht wieder in ihr altes, kriminelles Umfeld kommen.

Wohnung

Gefangene werden es schwer haben, eine Wohnung zu finden, die ihnen gefällt. Wir versuchen, ihnen dabei zu helfen.

Arbeit

Gefangene werden es ebenfalls auch hier schwer haben, direkt nach ihrer Freiheit eine Arbeit zu finden, ohne dass sie wieder auf die schiefe Bahn geraten und „krumme Dinger“ drehen. Auch hierbei erhalten sie Unterstützung.

"Mauern überwinden" hilft zudem bei den täglichen Dingen des Lebens (Amtsgänge, Briefverkehr ...), wo sich Häftlinge überfordert fühlen.

weniger